Ernährungsphysiologische Qualität: Niederschwellige Info dank Nutri-Score

Warum wir Nutri-Score befürworten

Das französische Kennzeichnungssystem Nutri-Score lässt Konsumentinnen und Konsumenten auf einen Blick erkennen, wie gesund ein Lebensmittel ist. Der Bund unterstützt die Einführung von Nutri-Score in der Schweiz und auch wir befürworten dieses Kennzeichnungssystem.

Von dunkelgrün bis rot – die ernährungsphysiologische Qualität in fünf Farbstufen

Nutri-Score ergänzt die bestehenden Ernährungsinformationen auf Produktverpackungen wie Zutatenliste oder Gesundheitsanpreisungen mit niederschwelligen Angaben und macht die gesunde Wahl zum Kinderspiel. Ähnlich dem Energielabel, welches Konsumentinnen und Konsumenten mit Farben und Buchstaben über den Energieverbrauch von elektronischen Geräten informiert, gibt der Nutri-Score Auskunft über den gesundheitlichen Wert von Lebensmitteln: Das dunkelgrüne A steht für Lebensmittel mit einer ausgewogenen Zusammensetzung, das rote E für solche mit einer weniger ausgewogenen Zusammensetzung. Damit erhalten Konsumentinnen und Konsumenten eine einfache Orientierungshilfe für den Vergleich von Lebensmitteln.

Was kann der Nutri-Score?

Der Nutri-Score hilft primär bei der ernährungsphysiologischen Beurteilung von verarbeiteten Lebensmitteln. Im Tiefkühlregal beispielsweise wäre mit dem Nutri-Score auf einen Blick ersichtlich, welche Fertigpizza aus gesundheitlicher Sicht im Vergleich zu anderen Fertigpizzen am besten abschneidet. Studien zeigen, dass der Nutri-Score die Konsumentinnen und Konsumenten bei der gesunden Wahl besser unterstützt als andere Kennzeichnungssysteme wie z.B. die GDA-Kennzeichnung (Guideline Daily Amount) oder die britische Nährwertampel.

Zudem soll der Nutri-Score auch dazu beitragen, dass das Angebot an verarbeiteten Lebensmitteln mit einer ausgewogenen Zusammensetzung steigt, weil sich Lebensmittelunternehmen gegenüber ihren Mitbewerbern positiv abheben wollen.

Was kann der Nutri-Score nicht?

Der Nutri-Score ist kein absolutes Bewertungstool und kein Freipass für verarbeitete Lebensmittel, auch wenn sie die grünen Buchstaben A oder B tragen. In einer gesunden Ernährung sollte der Anteil verarbeiteter Produkte (z.B. Fertigpizza, Fruchtriegel) möglichst tief und der Anteil unverarbeiteter Produkte (z.B. frische Früchte oder Gemüse) möglichst hoch sein. Der Nutri-Score trägt zur Ernährungsaufklärung bei, ersetzt bestehende Empfehlungen aber nicht und wird auch nicht alle unsere Ernährungsprobleme lösen. Hilfsmittel wie z.B. die Schweizer Lebensmittelpyramide oder das Tellermodell der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE bleiben weiterhin unerlässlich für eine ganzheitliche Ernährungsaufklärung.

Nutri-Score beruht auf Freiwilligkeit. Verschiedene Unternehmen haben den Nutri-Score bereits eingeführt bzw. planen eine Einführung – auch in der Schweiz. Wir hoffen, dass viele weitere Unternehmen folgen werden!

Quellen:
Website des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. Nutri-Score
NGO-Allianz Ernährung, Bewegung, Körpergewicht. Arbeitsgruppe Food Labelling

Aktuelles: Grundlagenpapiere Salz und Zucker

Im Auftrag des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV haben wir ein Grundlagenpapier zum Thema Salz verfasst. Es fasst die wissenschaftliche Datenlage rund um das Thema Salz zusammen und schafft einen Gesamtüberblick über die verschiedenen Aspekte und strategischen Möglichkeiten einer Salzreduktion auf Bevölkerungsebene für die Schweiz.

Analog wurde auch ein Grundlagenpapier zum Thema Zucker verfasst. Die beiden Grundlagenpapiere stehen online zur Verfügung.

Interna: Unser Jahresbericht 2019 ist online

Im Jahresbericht 2019 kommt die Vielfältigkeit unserer Projekte zur Geltung. Von wissenschaftlichen Berichten bis hin zu praxisorientierten Projekten war alles vertreten. Beispielsweise stammt der Bericht des Satellite Meetings vom 12. September 2019 zur Ernährungsforschung in der Schweiz aus unserer Feder. Aber auch im niederschwellig angelegten Projekt «Wasserdrache» von Evian-Volvic Suisse SA waren wir aktiv und haben Spielgruppenleiterinnen zum Thema Wassertrinken geschult.

Zum Jahresbericht 2019

 

Skurriles und Amüsantes aus der Food-Welt

Woher kommt das Käsefondue? Aus der Schweiz, sagen die Schweizer. Aus Frankreich, finden die Franzosen. Aus dem Kloster, behaupten die Mönche. Diese durften nämlich während der Fastenzeit keine feste Nahrung zu sich nehmen und durch das Schmelzen von Käse wurde der Hunger gestillt, ohne die Fastenregel zu brechen. Schweizer berufen sich darauf, dass der Ursprung des Fondues in der Kappeler Milchsuppe liegt und die Franzosen kennen das Gericht seit jeher als Fondue savoyarde.

Wahrscheinlich haben alle ein bisschen recht. Denn auch wenn die genaue Herkunft wohl unklar bleibt, ist man sich doch einig, dass das Fondue aus dem Alpenraum stammt. Seit den 50er Jahren gilt Fondue dank der Aufnahme des Rezeptes in unsere Armeekochbücher als Schweizer Nationalgericht.