Food-Trends erkennen und nutzen

Phänomen Foodie als Chance für Ihr Unternehmen

Wir wollen heute in jeglicher Hinsicht perfekt sein. Auch beim Essen. Doch das geht nicht. Denn der Akt des Essens ist zu individuell, situativ, mit Emotionen verbunden und lustbedingt. Deshalb interessiert sich die Trendforschung für das Thema Food: Food-Trends sind ein idealer Gradmesser, um das Befinden unserer Gesellschaft zu messen. Doch was sind Food-Trends eigentlich genau? Was können sie und was haben sogenannte Foodies damit zu tun?

Food-Trends sind Orientierungshilfen für Unternehmen

Bei Food-Trends geht es nicht – wie oft vermutet wird – um Cupcakes, Chiasamen oder Federkohl. Hierbei handelt es sich eher um konkrete Ausprägungen bzw. Ergebnisse von Food-Trends oder sogenannte Hypes. Food-Trends im Sinne der Trendforschung sind eine Art Frühwarnsystem für die Industrie. «Es sind sowohl Störfaktoren für das Business as usual als auch strategische Orientierungshilfen für Unternehmen» beschreibt Hanni Rützler im Food Report 2018 die Food-Trends. Dabei geht es z.B. um das Erkennen längerfristiger Wandlungsprozesse innerhalb bestimmter Esskulturen oder um emotionale Reaktionen auf Lebensumstände. Food-Trends sind also ein Abbild für das Befinden unserer Gesellschaft und geben Unternehmen Inspirationen für neue Produktentwicklungen oder Kommunikationsstrategien.

Phänomen Foodie – die Gegenbewegung zum Gesundheitswahn

Der Konsument hat sein Ernährungswissen in den letzten Jahren optimiert – teils akribisch und exzessiv. Er weiss heute oft Bescheid über Kalorien, Vitamine, Mineralstoffe und Allergene und wie er seinem Körper die perfekt ausbalancierte Nahrung bieten kann. Dabei spielen Geschmack, Genuss und Freude am Essen eine untergeordnete Rolle. Diese Entwicklung hat bei manchen Menschen ein Mass angenommen, welches einem Gesundheitswahn oder Fanatismus gleich kommt. Und als Gegenbewegung dazu kommt jetzt der Foodie ins Spiel.

Foodies…
… wollen Lebensmittel wieder mit allen Sinnen wahrnehmen
… setzen auf gute, authentische und hochwertige Speisen
… wollen erkunden, probieren, entdecken, schmecken, lernen und erfahren
… definieren sich über ihr Food Know How

Leben Foodies gesünder?

Weil beim Foodie der Genuss mit allen Sinnen wieder in den Vordergrund rückt, wird Achtsamkeit mit sich selbst und der Umwelt grossgeschrieben. Wer geniesst, isst langsamer. Wer langsamer isst, nimmt seine Hunger- und Sättigungsgefühle besser wahr. Und dies kann sich positiv auf unser Körpergewicht und unsere Gesundheit auswirken. Ob Foodies deshalb gesünder leben als andere, sei dahingestellt. Ziemlich sicher ist aber, dass sie beim Essen mehr Freude haben.

Chancen für Unternehmen

Für Unternehmen ist das Phänomen Foodie die Chance, ein neues Vertrauensverhältnis zum Konsumenten aufzubauen. Im Fokus stehen für Foodies Qualität in all ihren Ausprägungen und insbesondere in Bezug auf Geschmack, Natürlichkeit sowie das traditionelle Handwerk. Wer seine Produkte in diesen Themenfeldern positioniert, trifft den Nerv der Zeit.

Der nächste Newsletter wird sich dem Food-Trend Power to the plants widmen.

NutriProjects

Wir haben NutriProjects im Mai 2017 lanciert. Seither sind 20 Projektideen von Ernährungsberaterinnen veröffentlicht worden.

Möchten Sie Partner oder Sponsor werden? Schauen Sie sich die eingereichten Projektideen an: http://www.nutriprojects.ch/Alle-Projekte.htm

Oder reichen Sie eine eigene Projektidee ein, falls Sie Ernährungsberater/in sind: http://www.nutriprojects.ch/Projekteingabeformular.htm

Aktuelles: Aktionsplan des Bundes lanciert

Der Bund hat am 5. Juni 2018 den Aktionsplan zur Schweizer Ernährungsstrategie 2017-2024 lanciert. Er rief die Lebensmittelwirtschaft und andere Akteure auf, sich an der Umsetzung zu beteiligen. Gefragt sind Massnahmen zur Förderung einer ausgewogenen und genussvollen Ernährung in den Handlungsfeldern Information und Bildung, Rahmenbedingungen, Koordination und Kooperation sowie Monitoring und Forschung. Mühlemann Nutrition GmbH wird die Entwicklungen mit grossem Interesse verfolgen und wo immer möglich mitarbeiten. Wir wünschen dem Aktionsplan viel Erfolg und werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf dem Laufenden halten.

https://www.aktionsplanernaehrung.ch/

Skurriles und Amüsantes aus der Food-Welt

Redewendungen gibt es in jeder Sprache. Und nicht selten beziehen sich diese aufs Essen. «Viele Köche verderben den Brei» kennt man nicht nur im deutschen Sprachraum. Im Englischen lautet die entsprechende Redewendung «Too many cooks spoil the broth/soup» und im Französischen «Trop de cuisiniers gâtent la sauce».

Dann gibt es aber auch Redewendungen, die für bestimmte Kulturen typisch sind. «Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei» – eine humorvolle Redewendung aus unserem wurstliebenden Nachbarland Deutschland. Frankreich hat dafür eine viel dramatischere Redewendung. Man hört sie dann, wenn etwas endgültig fertig ist, wie eine Flasche Wein zum Beispiel. Aber auch bei traurigen Ereignissen wie an der Fussballweltmeisterschaft 2006, als Frankreich im Final gegen Italien verlor: «C’est la fin des haricots».

Quellen:
http://www.redensarten.net/
https://www.phrasen.com/
https://www.francaisauthentique.com/la-fin-des-haricots/