Diese Food-Trends beschäftigen uns 2021

Forced Health, Soft Health und Clean Food


Das Streben nach Gesundheit wird in unserer Gesellschaft geradezu zelebriert, wenn auch unterschiedlich gelebt. Manche wollen nichts dem Zufall überlassen und suchen sich ihre Lebensmittel nach deren Nährstoffprofil aus, während andere der Überzeugung sind, «so natürlich wie möglich» sei der beste Weg zu guter Gesundheit. Aus diesen unterschiedlichen Glaubenssätzen und Bedürfnissen lassen sich verschiedene Food-Trends ableiten, die mit Gesundheit assoziiert sind. Dazu zählen «Forced Health», «Soft Health», «Clean Food» und «Plant Based Food».

Auf den Trend «Plant Based Food» gingen wir bereits im Newsletter 2/18 ein. Der Aufschwung und die kulinarische Aufwertung pflanzlicher Lebensmittel sind weiterhin voll im Gange.

Forced Health – für die gezielten Optimierer

Frei übersetzt bedeutet dieser Food-Trend «forcierte Gesundheit» und lässt durchblicken, worum es geht: Die Gesundheit wird nicht dem Zufall überlassen und für ein langes, gesundes Leben wird versucht, das Optimum herauszuholen. Die «gezielten Optimierer» wählen ihre Nahrung nicht primär nach kulinarischen Kriterien aus, sondern streben vor allem nach einer optimierten Nährstoffaufnahme. Der Trend, der sich seit Mitte der 1990er-Jahre entfaltet, gewinnt seit Beginn der Coronapandemie noch weiter an Bedeutung.

Diese Produkte stehen für «gezielte Optimierer» im Vordergrund:

  • Supplemente und Lebensmittel, denen natürliche Gesundheitswirkungen zugeschrieben werden wie z.B. «stärkt das Immunsystem» oder «leistet einen Beitrag zu einer guten Verdauung»
  • Typische Produkte: Superfood (z.B. Ingwer), angereicherte Lebensmittel (z.B. Müeslimischungen, Getreideriegel) sowie Nahrungsergänzungsmittel

Soft Health – für die ganzheitlichen Geniesser

Im Gegensatz zum Food-Trend «Forced Health» geht es beim Trend «Soft Health» um ein ganzheitlicheres Verständnis von gesunder Ernährung, das nicht primär nährstoffbezogen ist. Statt Zucker, Fett und Salz zu verteufeln und einzelne Lebensmittel als «ungesund» abzustempeln, wirft der «ganzheitliche Geniesser» einen kritischen Blick über den Tellerrand hinweg. Im Vordergrund stehen Ausgewogenheit und Vielfalt sowie Natürlichkeit, Qualität und Genuss. Auf dem Teller von «ganzheitlichen Geniessern» sind schmackhaftes Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte zu finden. Auch dieser Trend ist seit Jahren im Aufmarsch (erstmals beschrieben im Food Report 2015) und hat durch die Coronasituation noch zusätzlichen Aufwind bekommen.

Diese Produkte stehen für «ganzheitliche Geniesser» im Vordergrund:

  • Unverarbeitete und möglichst naturbelassene Lebensmittel
  • Typische Produkte: Früchte und Gemüse vom Wochenmarkt oder direkt ab Bauernhof, in Kisten oder Körben auch direkt nach Hause geliefert

Clean Food – für die Pure Food-Liebhaber

Lebensmittelallergien und -intoleranzen haben sich in den vergangenen Jahren zu einem Trend-Thema entwickelt. Wer im Laden durch die Lebensmittelregale streift, dem fallen augenfällig all die Produkte mit aufgedruckten Hinweisen wie «laktosefrei», «glutenfrei» oder «ohne Zusatzstoffe» auf. Aber nicht nur Menschen mit einer Allergie oder Intoleranz greifen zu diesen Produkten. Immer mehr Menschen setzen nicht aus therapeutischen Gründen auf «Clean Food», sondern aus dem Bedürfnis nach Reinheit und Hygiene oder weil sie auf der Suche sind nach der «richtigen» Ernährung.

Diese Produkte stehen für «Pure Food-Liebhaber» im Vordergrund:

  • Lebensmittel mit möglichst wenigen Zusatzstoffen und Zutaten
  • Typische Produkte: wenig verarbeitete Lebensmittel wie Milchprodukte oder Müesli auf Flockenbasis, Fertigprodukte mit entsprechenden Auslobungen (z.B. «ohne Konservierungsmittel»)

Natürlichkeit und Qualität als gemeinsamer Nenner der Food-Trends

Food-Trends haben eine Haltbarkeit von 5-10 Jahren und entwickeln sich stetig weiter. Sie zeigen in verschiedene Richtungen und widerspiegeln die Individualität und die unterschiedlichen Glaubenssätze und Bedürfnisse in unserer Gesellschaft. Natürlichkeit und Qualität sind bei allen oben genannten Food-Trends zentral. Wer auf sie setzt, trifft mit Sicherheit den Puls der Zeit.

Quelle: Zukunftsinstitut GmbH. Food Report 2021.

Aktuelles: Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz am 28. Januar

Die 22. Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz findet dieses Jahr online zum Thema «Coronavirus und Gesundheitsförderung: Erkenntnisse für die Zukunft» statt.

Programm und Anmeldung

Interna: Unser Jahresbericht 2020 ist online

Die Mühlemann Nutrition GmbH positionierte sich im vergangenen Jahr einmal mehr mit ihren Kernkompetenzen Projektmanagement und Ernährung. Seit Anfang 2020 lehrt Pascale Mühlemann Studierende des Bachelor-Studiengangs Ernährung und Diätetik der Berner Fachhochschule BFH «Projektmanagement im Gesundheitswesen» und gibt so ihre umfangreiche Praxiserfahrung weiter. Nachwuchsförderung und Mentoring ziehen sich auch durch andere Aktivitäten des vergangenen Jahres und bereichern die teils langjährigen Projekte und Kooperationen der Mühlemann Nutrition GmbH.

Zum Jahresbericht 2020

Skurriles und Amüsantes aus der Food-Welt

Wie kommt die Schärfe in den Senf? Gute Frage, denn ganze Senfkörner sind gar nicht scharf. Damit der berühmte und scharfe Dijonsenf seinem Namen dennoch gerecht wird, braucht es nur etwas Wasser. Weicht man gemahlene Senfkörner darin ein, wird das Enzym Myrosinase aktiv und baut die im Senf enthaltenen Glucosinolate (sekundäre Pflanzenstoffe) in Scharfstoffe um, wodurch die Schärfe entsteht.